Praxis Dr. Stein
Osteopathie an der Oper
Theaterstraße 14
30159 Hannover
Praxis Wedemark
Am Bostelberge 25
30900 Wedemark
Die Proliferationstherapie (kurz Prolotherapie), wird auch Sklerosierungstherapie, oder englisch: stimulated ligament repair (SLR) genennt. Es ist ein Verfahren aus dem Bereich der Neuraltherapien. Dabei werden wachstumsfördernde (proliferierende) Substanzen (Zuckerlösungen) zusammen mit einem schmerzhemmenden Mittel (z.B. Procain) injiziert. Reparatur- und Heilungsprozesse des Bindegewebes werden dadurch gefördert. Erste Veröffentlichungen zu dieser Therapieform stammen aus den 1930er Jahren.
Die gezielt eingesetzten Zuckerspritzen aktivieren Wachstumsfaktoren. Diese fördern den Heilungsprozess durch Neubildung des Gewebes. Die Stoßwellentherapie, die auch zur Behandlung schmerzhafter Sehnen und Bänder eingesetzt wird, vermuten Forscher ähnliche Wirkmechanismen. Entgegen dem Einsatz des vielfach verwendeten Kortisons, führt die Proliferationstherapie also nicht zu einem Abbau der bindegewebigen/ bandhaften Strukturen. Die Prolotherapie fördert sogar deren Aufbau – das Bindegewebe proliferiert!
Hackett – einer der Erfinder der Prolotherapie – vermutete, dass überlastete (kollagene) Bänder in überbeweglichen Gelenken und Wirbelsäulenabschnitten zu schmerzhaften Ausstrahlungen (referred pain) führen. Die Proliferationstherapie soll die Bänder festigen und stabilisieren.
Der Proliferationstherapeut ertastet die betroffenen Wirbelsäulen- oder Gelenkabschnitte. Die betroffenen Bandstrukturen werden durch Funktions- und Provokationstests identifiziert. Bildgebende Untersuchungen (Röntgen / CT oder MRT) sind teilweise zum Ausschluss anderer Diagnosen erforderlich. Als Test erfolgen vorab schmerzstillende Injektionen. Dadurch kann die Zuordnung der Schmerzen zu den betroffenen Bändern gesichert werden. Nach erfolgreicher Testinjektion kann die Therapielösung, zusammen mit einem Lokalanästhetikum (z. B. Procain) in oder an die betroffenen Bänder gespritzt werden. Im Abstand von wenigen Wochen werden insgesamt etwa drei Behandlungen durchgeführt. Danach erfolgt eine Pause.
Vor und nach den Proliferationsspritzen sollten möglichst keine Schmerzmittel eingenommen werden, da diese zum Teil den erwünschten Reiz aufheben. Während der Behandlungsserie kann der Patient krankengymnastisch zwar begleitet werden, jedoch ohne mobilisierende (segmental lockernde) Übungen. Verkrampfte und verspannte Muskeln dürfen entspannt werden, die Wirbel sollen nicht bewegt werden.
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